Für eine Zukunft mit dem Geburtshaus Maja

Das MAJA bleibt: Wie viele andere Häuser in Berlin wurde auch das Haus in der Schönfließerstraße 13/ Paul-Robeson Straße 38 im März 2020 überraschend an einen Investor verkauft. Im Sommer wurden dann die Gewerberäume des Majas zum Ende 2020 gekündigt.

Mit unserer in das Leben gerufenen Kampagne #MAJAbleibt, den Protestaktionen, der Öffentlichkeitsarbeit und den vielen Gesprächen mit Politiker*innen konnten wir einen neuen Mietvertrag für die nächsten fünf Jahre aushandeln. Der Kompromiss ist eine nahezu Verdopplung der Miete.

Jedoch finanziert sich ein Geburtshaus über die festgelegten Betriebskostenpauschalen der Krankenkassen. Was bedeutet, dass entweder die Eltern oder die Hebammen die Mietsteigerung auffangen müssen oder das Geburtshaus mehr Geburten betreuen muss. Alles drei darf nicht sein, denn Gebären darf kein Luxusgut sein, Hebammen müssen ohne Druck arbeiten können und Geburtshilfe kann unter den Bedingungen einer kapitalistischen Profitlogik nicht gut sein. Somit bleibt die Sorge vor nicht finanzierbaren Mieterhöhungen und einer Verdrängung des Geburtshauses.

Die Situation des Majas ist ein Beispiel von vielen für Gentrifizierung und der mangelnden Wertschätzung gegenüber Gebärenden und Fürsorgearbeit. Gebären braucht sichere Räume und starke Hebammen. Und soziales Gewerbe braucht den Schutz vor Verdrängung und einen Mietendeckel. Unser Protest bleibt also laut, mietenpolitisch und feministisch.

Selbstbestimmung und Gesundheit fördern: Freie Wahl des Geburtsortes erhalten

Seit Gründung des Geburtshauses 1992 wurden hier über 4600 Geburten begleitet. Viele gebärfähige Menschen und Familien schätzen den sicheren und vertrauten Raum. Uns geht es darum, werdende Eltern und Familien in ihrem Potential so zu stärken, dass sie die Familienwerdung selbstbestimmt gestalten können. Bedroht ist also nicht nur unser Arbeitsraum, sondern auch unser Beitrag zu einer solidarischen Gesellschaft, in der Menschen sich wahrnehmen und achtsam miteinander umgehen.

Durch die Verdrängung der Räume in der Paul-Robeson-Straße würde ein weiteres Berliner Geburtshaus verschwinden und damit die Möglichkeit für viele Menschen, sich aktiv für eine bedürfnisorientierte Geburt zu entscheiden. Und dies vor dem Hintergrund einer bereits bestehenden Unterversorgung von Hebammenbetreuung in Berlin. Da reihen wir uns nicht ein! Wir wollen nicht, dass unsere Geburtsräume dem Interesse Einzelner an Profitmaximierung zum Opfer fallen.

Auch über die nächsten fünf Jahre hinaus soll das Geburtshaus einen Platz zum selbstbestimmten Gebären anbieten und die Bedürfnisse schwangerer Menschen nicht in Ungewissheit lassen. Das Geburtshaus Maja ist eine wichtige Institution zur Gesundheitsförderung und wir möchten die Geburtsräume und unsere Arbeitsplätze im Kiez weiterhin langfristig erhalten.

Förderung von sozial wichtigen Strukturen: Stopp Mietenwahnsinn und Verdrängung

Wir beobachten, wie viele Häuser in Berlin schon aus reinem Profitinteresse an Investoren verkauft wurden und dabei für die Menschen relevante soziale Infrastrukturen und Lebensräume zerstört wurden. Begegnungsorte und alternative Räume verschwinden und mögliche Räumlichkeiten werden ungenutzt gelassen durch nicht bezahlbare Mieten. Das Interesse der Investoren gilt nicht der Gemeinschaft und eines lebendigen Zusammenlebens in unserer Stadt. Bedroht sind nicht nur wir als Geburtshaus Maja, sondern wichtige Strukturen eines sozialen Miteinanders im Kiez und in Berlin. Wir sehen uns in der Verantwortung, solche Institutionen für die Zukunft zu erhalten.

Wofür wir uns gemeinsam stark machen:

  • Für eine langfristige Zukunft des Majas in gesicherten Räumen zu sozialen Mieten
  • Für eine freie Geburtsortwahl und selbstbestimmtes Gebären
  • Für eine zugesicherte Hebammenbetreuung von gebärfähigen Menschen und ihren Familien
  • Für starke Hebammen und die Aufwertung des Berufsstandes
  • Für eine lebendige Haus- und Kiezgemeinschaft
  • Für eine Zukunft, in der wir unser Zusammenleben gemeinschaftlich und selbstbestimmt gestalten können

Wir solidarisieren uns mit allen ebenso Betroffenen in Berlin, die auch davon bedroht sind. Wir bleiben alle!

Wir fordern die Politik auf, soziales Gewerbe zu schützen und eine langfristige Perspektive für das Geburtshaus Maja in Pankow zu schaffen.

Derzeit suchen wir Möglichkeiten einer Fortführung unseres Geburtshauses ab 2026 in allen Richtungen.

Ihr könnt uns helfen, indem Ihr

  • unseren Kampf sichtbar macht: redet darüber mit Euren Bekannten und auf Veranstaltungen
  • unsere Forderung öffentlich macht: teilt uns auf Social Media mit #majableibt und #zukunftgeburtshaus
  • unser Anliegen verbreitet und Informationen streut (Infomaterial liegt bei uns aus)
  • unseren Handlungsspielraum erweitert durch Eure Ideen und Vernetzung

Liebe Familien, liebe Nachbar*innen und Unterstützer*innen schließt euch an!
Wir freuen uns über Eure Unterstützung, so dass wir zusammen erhalten, was uns alle stärkt!

Für eine Zukunft mit dem Geburtshaus Maja!

Petition

Sollte es sich herausstellen, dass wir um dem Weiterbestand unseres Geburtshauses am Arnimplatz weiterkämpfen müssen, werden wir zusätzlich eine Petition starten, die von allen Unterstützer*innen unterzeichnet und geteilt werden kann. Den Link zu dieser Petition werden wir dann hier auf unserer Website und auf unseren Social Media-Profilen veröffentlichen.

E-Mail Kontakt zur Kampagne:

zukunft-geburtshaus@riseup.net

Für alle aktuellen Informationen folgt uns auf: