Wenn ich mich an die Geburt meines ersten Kindes erinnere, dann werde ich richtig euphorisch. Ich sehe das gemütliche Gebärzimmer, mich in der Badewanne, meinen Mann auf dem Badewannenrand, meine Hebammen Gesche und Sabine, die Hebammenschülerin Ylva, eine Atmosphäre von Ruhe, Konzentration und Freude.

Das Erlebnis erfüllt mich mit Kraft und Wunder und ich würde es gerne in die Welt schreien: es war ein berauschendes Ereignis! Ich will ein weiteres Kind, um diesen magischen Moment der Geburt noch einmal zu erleben.

Ich erinnere mich an einen ruhigen Sonntagmorgen, an dem ich von den Wehen geweckt wurde. Ich fühlte mich ruhig und unglaublich neugierig. Meine eigentliche Hebamme war Vanessa, aber an dem Wochenende war Gesche zugeteilt. Ich hatte Gesche vorher getroffen und die Chemie passte. Nach einem morgendlichen romantischen Knuddeln mit meinem Partner und einer warmen Dusche kamen die Wehen sehr regelmäßig. Ich rief Gesche an. Sie sprühte vor guter Laune, ich solle sie auf dem Laufenden halten. Ziemlich schnell musste ich die Wehen auf allen Vieren veratmen. Also trafen wir uns bereits mittags im Geburtshaus. Gesches Lächeln leuchtete. Ich habe sie energiegeladen und gleichzeitig ganz ruhig erlebt: meditativ und sportlich. Alle Ereignisse wurden mir vorher angekündigt und alles wurde so gemacht, dass es für mich möglichst bequem und angenehm war. Ihre Ansagen waren präzise. Ich wurde gefragt, ob die Hebammenschülerin Ylva, die ich aus Vorsorgeuntersuchungen schon kannte, dabei sein dürfte. Ich willigte gerne ein. Sie wurde zu unserer Fotografin.

Ich wollte plötzlich dringend in die Wanne, die auch gleich vorbereitet wurde. Ab da war mein Mann ein Fels in der Brandung. Gesche hörte regelmäßig nach einer Wehe die Herztöne unter Wasser ab, was ganz unkompliziert war. “Das Kind macht super mit, ein Sportskerl!” So, oder so ähnlich kommentierte sie das leise. In manchen Wehen hielt sie meine Hand. Ansonsten erinnere ich mich nur, wie sie uns als Paar lobte, wie super wir das machten. Wenn ich über den Beckenrand schaute sah ich in das Gesicht der Hebammenschülerin, die uns die ganze Zeit einfach nur anlächelte. Das spornte mich unglaublich an und gab mir Kraft. Ich fand es manchmal unglaublich anstrengend, aber ich fühlte mich total sicher. Ich spürte die Bewegungen meines Kindes und war ganz auf die Wehen konzentriert. Ich war ganz für mich und alle waren wohlwollend bei mir und dem Kind. Jede Wehe durchquerte ich mit langen tiefen Tönen, ich erinnere mich, wie der Klang im Badewannenrand anschwoll. Klang, Wehenschmerz und Wasser verbanden sich zu einer Schwingung, und dann schwebte ich ganz leicht auf den Pausen dazwischen. Die meiste Zeit lag ich vornübergebeugt auf einem Stillkissen auf dem Badewannenrand. Gegen Ende hielt mich mein Mann und ich hing zwischen seinen Knien. Gesche ermuntert mich, nach dem Kind zu tasten. Es war unglaublich zu spüren, wie sich das Köpfchen während einer Wehe langsam nach vorne schob. Ich erinnere mich an den unglaublichen Moment, als der Kopf zwischen den Beinen erschien. Mit der nächsten Wehe war das Kind draußen. Ich konnte es gar nicht fassen, da hatte ich es schon an der Brust, blitzschnell hatte Gesche es aus dem Wasser gefischt. Was vorher wie ein unüberwindbarer hoher Berg schien, war plötzlich verschwunden. Meine Müdigkeit war verflogen. Oh, war ich von der Naturgewalt meines Körpers überwältigt. Ich hatte es geschafft. Ich habe mein Kind geboren! Und ich hatte das Gefühl, dass meine Hebammen sich mit mir freuten. Meine Zweithebamme Sabine war die ganze Zeit dezent im Hintergrund. Ich habe sie erst später auf den Fotos entdeckt, während und nach Geburt habe ich sie nicht wahrgenommen. Gemeinsam halfen die Hebammen mir und dem Kind aus der Wanne, trockneten mich ab und begleiteten mich zum Bett. Das Kind schrie, und schrie. Ilva half beim Anlegen. Die Nachgeburt war unkompliziert. Es gab nur leichte Geburtsverletzung. Die auspulsierte Nabelschnur durfte der Papa durchtrennen. Als frisch gebackene Familie lagen wir 1-2h gemeinsam im Bett. Ab und zu guckten die Hebammen nach uns. Dann wurde die mitgebrachte Suppe aufgewärmt und während ich mich stärkte fand auf dem Wickeltisch neben mir die U1 statt. Der Papa durfte das Würmchen anziehen. Ylva half mir beim Aufstehen und Anziehen. Es war Abend geworden. 3h nach der Geburt umarmten wir uns herzlich und wir drei stiegen in das Taxi und fuhren nach Hause. 

S.

Ich kann mich nicht erinnern, je so etwas Intensives im Bezug auf Vertrauen und Hingabe erlebt zu haben. Vielleicht während meiner eigenen Geburt! Ein Moment, in dem ich mich völlig von der Weisheit meines Körpers habe führen lassen, dazu die Liebe meines Lebensgefährten und die weisen Frauen, die den Raum für die Zuwendung, Begleitung und Unterstützung vorbereitet haben.
Besonders wertvoll ist das in einer Gesellschaft und Zeit, in der die Verbindung mit der Natur, mit dem wahrhaftigen Zuhören auf das, was im Moment gesagt wird, nicht leicht zu finden ist. Eine Gesellschaft basierend auf Nummern, Statistiken und Studien, in der Dinge wie Intuition, Erfahrung und Weisheit und somit die Fähigkeit der Erkenntnis verloren gegangen sind. Eine Gesellschaft, in der Schmerz nicht akzeptiert wird und dieser lieber mit Medikamenten betäubt wird, in der Frauen zu schwach dargestellt werden und der „Geburtstermin“ zu unberechenbar für unsere Terminkalender geworden ist.
In dieser Oase namens Maja wird die Angst akzeptiert, sie braucht nicht negiert zu werden. Weil man sie konfrontieren darf, wird man nicht von ihrer Gegenwart paralysiert. Man kann sich somit auf das Wesentliche konzentrieren und die Überraschungen der einzelnen Momente genießen, sich mit dem was wir immer waren wieder treffen.
Ein Raum, wo wir uns betreut, respektiert und geliebt fühlten. Eine Liebe die man nur spüren kann, wenn der andere verstanden hat, dass wir Alle eins sind, dass es so etwas wie mein oder dein Baby nicht gibt, sondern die Liebe, die man von seiner eigenen Mitte spürt, sich in allen Dimensionen expandiert und dabei Alle gleichmäßig streichelt.

Weise Wesen.

Gesche hat uns Frieden, Verbindung und viel Liebe gegeben. Die Weisheit ihrer Hände, die Erfahrung ihrer Sinne und das Wissen ihres Studiums mit der Erfahrung ihres Lebens kombiniert. Von Anfang an merkt man etwas Anderes bei ihr, man merkt die Vibrationen von einer Frau, deren Tage dem „Wieder-geboren-werden“ gewidmet sind. Was für eine Frau! Hier kann ich doch mit den Wörtern nicht mehr fassen, es ist ein Gefühl, dass meine Seele in ewiger Dankbarkeit und Verbundenheit mit ihr sein wird.
Das Auftauchen von Susanne in der letzen Etappe der Geburt war wie ein Engels-Erscheinung. Ohne uns vorher kennengelernt zu haben, außer uns im Flur kurz Hallo gesagt zu haben, war sie da für uns voll Liebe, hat Waschlappen auf meine Stirn gelegt und mich daran erinnert, was für einen guten Job ich gerade leiste und dass ich nicht vergessen sollte zu atmen. Wie schön dieser Frau für 3 Stunden in meinem Leben zu begegnen, das werde ich nie vergessen! Sabrina hat uns während des gesamten Wochenbetts betreut. Wie viel Aufmerksamkeit! Voller Geduld, nach teilweise langen Arbeitstagen war sie immer mit einem Lächeln und warmen Herzen für uns da.

Schön, dass es Euch alle gibt und dass Ihr Euer Leben den Babies und Familien widmet. Diesen wundervollen Empfang werden sie das ganze Leben in sich tragen.

AMOR UNIVERSAL

No recuerdo haber vivido un momento tan intenso en mi vida. De confianza y entrega. Quizas en mi propio nacimiento! Un momento para dejarme llevar plenamente por la sabiduría de mi cuerpo, por el amor de mi compañero y de esta sabias mujeres que prepararon el espacio para contener, para guiar, para abrazar.
Especialmente valioso en una sociedad y en tiempos donde la conexión con la naturaleza, con la escucha verdadera a lo que el momento esta diciendo, ya no es tan fácil de encontrar. Una sociedad basada en números, estadísticas y estudios, olvidando a la intuición, la experiencia y la sabiduría y la capacidad a través de ellas de ver cosas que las maquinas no han logrado. Una sociedad donde el dolor no esta aceptado y para no sentir nos ofrecen las anestecias, la mujer considerada como debil, la fecha de llegada demasiado espontánea para nuestros calendarios.
En este oasis llamado Maja el miedo esta aceptado, no necesita ser negado. Al poder dejarlo salir uno no queda paralizado ante su presencia, sino que puede concentrarse en lo esencial. Aceptando la sorpresa momento a momento, volver a encontrarnos con lo que nunca dejaremos de ser.
Un espacio donde nos sentimos cuidados, respetados y amados. Un amor que solo se siente cuando el otro ha entendido que todos somos uno, que no hay mi bebe o tu bebe, sino que el amor que uno siente desde su propio centro se expande en todas las dimensiones, acariciando a todos por igual.

Seres sabios.

Gesche nos transmite paz, conexión y mucho amor. La sabiduría de sus manos, la experiencia de sus sentidos, el saber de sus estudios fundido con la experiencia de su vida. Desde el primer momento uno nota algo distinto en su presencia, uno nota la vibración de un ser que dedica sus días a re-nacer. Que mujer! Aquí si que se me quedan muy cortas las palabras, es una sensación de que mi alma se quedo en eterna gratitud y conexión con ella.
La aparición de Susanne en las ultimas etapas del parto fue como la llegada de un ángel. Sin conocernos, mas que habernos cruzado alguna vez en los pasillos, estaba ella ahí presente llena de amor, poniéndome trapitos en la sien, recordandome el buen trabajo que estaba haciendo, recordándome de respirar! Que belleza fue cruzar a esta mujer por 3 horas en mi vida, no voy a olvidarla jamas!
Sabrina nos acompaño durante todo el puerperio. Cuanta atención! Llena de paciencia, luego de jornadas largas de trabajo, siempre estuvo presente con la sonrisa de oreja a oreja, un corazón muy cálido.

Gracias por ser parte de esto, gracias por dedicar la vida a darles a estos bebes y a sus familias las bienvenidas mas hermosas que podríamos imaginar. lo llevaran consigo por todo el camino

N.

Am 18.10.2019 hat unsere Tochter Edna Sol zu Hause in unserer Wohnung das Licht der Welt erblickt. Unsere gemeinsame Geburtserfahrung war unsere erste große Aufgabe und Herausforderung als Team. Mein Partner Alex war und ist mir eine feste und wichtige Stütze vor, während und auch nach der Geburt. Edna ist entspannt, lebensfroh und natürlich wunderschön. Ednas Geburtstag war ein Fest für mich und für alle anderen Menschen, die glücklicherweise dabei waren. Meine positive Einstellung zur Geburt, die ich mir während meiner Vorbereitung auf diesen Moment angenommen habe, war sicherlich mit dafür verantwortlich, dass ich kraftvoll und selbstbestimmt gebären konnte. Daher ist es mir ein Anliegen unsere Geburtsgeschichte aufzuschreiben und zu verbreiten, um auch anderen Frauen Mut zu machen die Geburt ihres Kindes oder ihrer Kinder genauso zu gestalten, wie sie es sich wünschen.

Eine schöne Geburt ist kein Hexenwerk

– sondern ein Gleichgewicht aus Sicherheit, Vertrauen, Mut, Umgang mit Ängsten, Schwäche, Kontrollverlust, Hingabe und einer dicken Portion Geburtslust!

5 Tage vor der Geburt haben mein Partner Alex und ich miteinander geschlafen. Sexualität hatte auch während unserer Schwangerschaft viel Raum. Da mein Körper und mein Hormonhaushalt sich in den 9 Monaten der Schwangerschaft stark verändert haben, ist es mir nicht immer leicht gefallen meine Lust zu spüren und zuzulassen. Aber zum größten Teil ist es uns gelungen unsere gegenseitigen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu respektieren. Liebe machen, Kuscheln und Streicheln wurde sogar zu einem sehr wertvollen Teil der Schwangerschaft und ich hatte öfters das Gefühl der aktiven Geburtsvorbereitung.

Lust zulassen, Kontrolle abgeben, Aufblühen, Explodieren, Fühlen, Lieben…

Der letzte Sex vor Ednas Geburt, war sehr intensiv. Ich hatte zwei wunderschöne Orgasmen und bin,

high auf Oxytocin,

mit unserer Hündin in den Park gegangen. Mein Bauch hat sich allerdings komisch angefühlt und ich musste sehr, sehr langsam laufen. Meine Gebärmutter hat sich in regelmäßigen Abständen zusammengezogen. Ich habe gesaugt und das Badezimmer geputzt. Der Drang nach Sauberkeit und Ordnung war sehr stark. Der liebevolle Sex hat also die Senkwehen angestoßen.

In den folgenden 5 Tagen habe ich mich verändert gefühlt. Meine Gebärmutter hat fleißig das Kontrahieren geübt. Geht’s jetzt los? Was passiert in meinem Körper? Was, wenn ich mich irre und sich dieser Zustand noch 3 Wochen oder länger hinzieht? Bekomme ich das wirklich hin?…. Aber ich habe trotz einiger Zweifel (vor allem Nachts…) nie den Mut und die Vorfreude auf die Geburt und auf unser Kind verloren.

Am Abend vor der Geburt war ich mit meiner Punk Band verabredet. Wir haben gemeinsam gekocht und den Abend verbracht. Das Essen hat geschmeckt und die Zeit ging schnell vorbei, aber mein Bauch hat so komisch weh getan. Hatte ich vielleicht zu viele Chips gegessen? Bekam mir das indonesische Essen nicht so gut? Es war schon 23 Uhr und ich beschloss mit dem Taxi nach Hause zu fahren. Mir war irgendwie nicht so gut….

Auf dem Rückweg im Taxi habe ich mit dem Fahrer über die Schwangerschaft gesprochen. Das Gespräch mit seinen alten Weisheiten á la – es wird bestimmt ein Junge, weil…. – hat mich genervt.

Ich war sehr froh, als der Smalltalk vorbei und ich endlich zu Hause war.

Ich war nämlich nicht besonders gut drauf, wollte mich hinlegen, fand keine bequeme Position und auch zu Alex war ich eher zickig. Er durfte nicht mal mehr meinen Bauch mit Öl einreiben…. Ein Ritual, welches eigentlich jeden Abend seinen festen Platz vor dem Einschlafen hatte.

Wirklich gut schlafen konnte ich nicht. Ich rollte mich hin und her und war tot müde. Als ich endlich aufstand, weil ich nicht mehr liegen konnte, war es bereits 4:30 Uhr. Dann trieb ich mich im Wohnzimmer mit meinem großen Gymnastikball herum. Rollte mich auf dem Boden auf und ab, begann mit meinen Atemtechniken – einatmen, zählen und doppelt so lange ausatmen – und dann war mir klar:

Jetzt geht’s los.

Ich wollte auf’s Klo, hatte das Gefühl von zu hartem Stuhlgang und so beschloss ich, um ca. 5:30 Uhr, Alex zu wecken und zu fragen, wie ich mir selbst einen Einlauf geben kann. Er wachte auf, rieb sich die Augen. „Geht’s jetzt los?“ Ich nickte. Dann sagte er: “Gib‘ mir 5 Minuten, ich mach mir einen Kaffee und dann bin ich für dich da!”

Ich war also damit beschäftig mir selbst einen Einlauf zu verpassen, als Alex sich Badewasser eingelassen hat. Die Wellen kamen schon recht häufig und trotzdem war ich noch zögerlich. Geht es nun wirklich los? Irgendwie hatte ich Angst mich doch zu irren. Auch ein bisschen Angst vor der Herausforderung, die vor mir lag. Ich spürte, dass ich die direkte Verbindung zu meinem Kind war und daher eine große Verantwortung auf mir lag. Die anderen Menschen, die ich ausgesucht hatte bei der Geburt dabei zu sein, konnten mich zwar unterstützen, aber ich war diejenige, die bald ein Kind gebären würde. Das war irgendwie

ein sakrales und starkes Gefühl.

Alex und ich haben gemeinsam ein kuscheliges Bad genossen. Der Abstand der Wehen verringerte sich auch in der Badewanne immer weiter und wir wurden doch ein bisschen aufgeregt und nervös. Unsere Stimmung war gut und sehr positiv. Alex hat das Wohnzimmer mit Decken, Matten, einer Matratze, Tüchern, Unterlagen, Kerzen und mit viel Liebe in eine gemütliche Geburtshöhle verwandelt.

Nach dem Baden kam auch schon meine gute Freundin Fee dazu, die ich gefragt hatte, ob sie bei meiner Geburt quasi als Doula dabei sein möchte, weil ich mich in ihrer Gegenwart sicher und gut aufgehoben fühle. Sie strahlt Ruhe aus und ich vertraue ihr. Fee und Alex haben mich ins Wohnzimmer begleitet und mich bei den Wellen unterstützt. Das Kerzenlicht, meine eigene Geburtslust-Playlist mit vielen Liedern starker weiblicher Energien und das schummerige Licht, haben dazu geführt, dass ich mich sehr wohl gefühlt habe.

Fee hat Müsli gegessen. Ich nicht.

Ich hatte keinen Hunger mehr. Der Abstand zwischen den Wellen wurde kürzer und ich lag in den Pausen auf dem Boden unter einer Decke, mit einer Wärmflasche an den Füßen. Wenn ich gespürt habe, dass eine Welle kommt, dann ging ich auf die Knie und habe mich auf den Ball gestützt, geatmet und gestöhnt bzw. getönt. So ging das auch eine Weile ganz gut. Plötzlich bemerkte ich, wie ganz

viel Schleim aus meiner Vulva floss.

Der Schleimpfropf hatte sich gelöst. Und gemeinsam mit Fee bin ich auf’s Klo und habe mit voller Begeisterung mehr und mehr Schleim herausgezogen. Omas Wecker hat um 10 Uhr geklingelt. Der Wecker funktioniert eigentlich nicht mehr und klingelt daher auch nur noch zufällig. Aber ich glaube nicht an Zufälle, sondern an das Schicksal… Das Klingeln war also ein ganz wunderbares Signal für mich. Meine Oma, die nämlich vor 2 Jahres verstorben ist, war auch da und würde mich und mein Kind bei der Geburt unterstützen! Und dann plötzlich während des Höhepunkts einer Welle hatte ich mit einem Schlag das Gefühl mein Becken sei auseinander gebrochen… Ich habe den Bruch gehört und es hat mir unheimliche Angst bereitet. Ich habe dann ganz laut gerufen: „Irgendwas ist gerade passiert.

Irgendwas ist gerade in mir gebrochen!“

Fee hat dann gefragt, ob es zwischen meinen Beinen nass ist und das war es wirklich. „Dann wird es wohl die Fruchtblase gewesen sein“, hat sie gesagt. Wir haben ein Handtuch zwischen meine Schenkel gelegt. Kurz darauf hat der Pressdrang begonnen. Das war ein abgefahrenes Gefühl und ich konnte gar nichts dagegen tun. Endlich hat es geklingelt und meine Hebamme Peter ist mit der Hebammenschülerin Alena gekommen. Peter hat seine Sachen abgelegt und kam ganz schnell zu mir auf die Matte. Er hat seine Hände auf meinen Rücken und meine Schenkel gelegt und klar und deutlich zu mir gesagt: „Ich bin da – du kannst loslegen!“ Das waren ganz wunderbare Worte, die mir viel Sicherheit gegeben haben. Ich war wie in Trance. Vanessa, die zweite Hebamme, kam auch noch in unsere wohlig-warme Geburtshöhle dazu. Alle waren da. Alles war bereit. Ich habe mich gut unterstützt und stark gefühlt. Peter hat mir angeboten den Vierfüßlerstand auszuprobieren. Ich war erst skeptisch und wollte in meiner bisher bewährten Position auf der linken Seite liegend festhalten. Doch ich hatte vertrauen und so habe ich die neue Position ausprobiert. Ich empfand sie sogar als sehr angenehm. Ich konnte mich vorne bei Alex oder Fee festhalten, super nach hinten mitpressen und vor allem auch mit meinen eigenen Augen sehen was passiert. Ich habe auch gespürt, wie Edna sich von innen an der Oberseite meiner Gebärmutter abgestoßen hat. Das war schon ein lustiges Gefühl!! Während der Wehen und diesem extremen Druck habe ich viel an meine Oma gedacht –

sie war mein Krafttier

und hat mir Mut und Zuversicht gegeben. Es hat sich faszinierend angefühlt, wie Edna’s Kopf bei jeder Welle immer ein Stückchen nach unten gedrückt wurde und danach wieder zurück gerutscht ist. „2 cm vor und wieder 1 cm zurück – so wird das Gewebe geschont“, hat Peter erklärt. Deshalb hat er auch ein warmes Tuch gegen meinen Damm gedrückt. Ich habe mir zwei Finger eingeführt. Was ich spürte war hart und hatte zusammengefaltete Haut oben drauf. Das war wohl ein Stück ihres Hinterkopfes. Das war cool und sehr motivierend! Und ich habe ihr auf den Kopf getippt und ihr dann gesagt: „He du – du kannst ruhig rauskommen“. Das war ein schöner Augenblick. Kurz darauf konnte ich schon ein Stück des Kopfes in Ellipsenform sehen. Peter hat mich dazu angehalten bei der nächsten Welle nicht mitzupressen, um das Gewebe zu schonen. Und dann kam auch schon der Moment, in dem der Kopf in seinem vollen Umfang aus meiner Vulva herausragte. Das war schon krass. Es hat auch gebrannt und war einfach ein sehr extremer Moment. Aber ich hatte Vertrauen, dass er vorüber gehen würde. Bei der nächsten Welle wurde dann nämlich der Kopf geboren. Als ich nach unten sah, konnte ich ihren Hinterkopf sehen. Edna hat nach hinten in Peters Richtung geschaut und wir haben vorne nur ihre süßen Geräusche gehört – wie ein kleiner Vogel hat sie gequackt und gequietscht. Dann hat Edna ihren linken Arm nach draußen geschoben, weshalb ihr Schultern einen breiteren Durchmesser hatten als ihr Kopf und es so zu Geburtsverletzungen kam. Doch das habe ich diesem Moment gar nicht warhgenommen. In meinem Kopf gab’s nur: Pressen. Wir schaffen das! Durchhalten. Gleich wird mein Kind geboren! Kraaaaaaaass… Und schwupps – lag dort auf dem Boden

ein kleines Wesen.

Es war 12 Uhr mittags. Ich habe mich zurückgelehnt, kniete vor ihr und habe einfach nur in ihr Gesicht gestarrt. „Sieht aus wie Alex und wie Opa Jörg.“, war das Einzige, das ich herausbekam. Vanessa hat ihren Körper mit einem Handtuch abgewischt und nach kurzer Zeit dann auch gesagt, dass mein Kind ein Mädchen ist. Darauf hatte ich vorher gar nicht geachtet. Und tatsächlich, unser neugeborenes Kind hat eine wunderschöne Vulva. Das war wirklich eine Überraschung, auf die wir uns während der gesamten Schwangerschaft gefreut hatten. Irgendjemand hat mir gesagt, dass ich sie ja mal hochnehmen kann. Das habe ich dann gemacht und sie auch direkt an meiner Brust angedockt. Ihre Augen waren ganz weit offen und sie hat gleich getrunken. Alex hat sich hinter mich gesetzt und wir haben zu dritt gekuschelt, während wir auf die Geburt der Plazenta gewartet haben. Edna, Alex und ich konnten schon bald auf die im Wohnzimmer vorbereitete Matratze umziehen, wo wir – gefühlt- für eine Woche liegen geblieben sind :)

Das ganze Wochenbett war eine wunderschöne, anstrengende, intensive und lebensverändernde Zeit. Wir haben über eine Woche lang im Wohnzimmer geschlafen. In unserer Wohnung war es schön warm, wir waren viel nackig und haben es genossen unsere Geburtshöhle kaum zu verlassen.

Die Geburt war wahrlich

ein Fest des Lebens.

Die Stimmung war sehr angenehm und ich bin super glücklich über diese entspannte Hausgeburt. Edna ist gut auf unserer Erde angekommen und hatte bisher keine Probleme. Meine Milch fließt gut. Edna hat schnell zugenommen, die Rückbildung geht stetig voran und trotz eines Dammrisses, einigen Labienrissen und den damit einhergehenden Schmerzen und Juckereien gingen die postpartalen Beschwerden vorbei. Die ersten Nächte waren hart. Ich hatte starke Kopfschmerzen und viel Muskelkater – meinen

„Ganzkörpermuttermuskelkater.“

Dank vielen liebevollen Massagen von Alex, meiner Freundin Anne und meiner Schwester Lulu ging auch das vorbei. Susanne, unsere Mütterpflegerin und selbst Mutter von 4 Kindern, hat uns innerhalb der ersten 3 Wochen im Haushalt unterstützt, mit uns gute Gespräche über das Leben geführt und leckere Mahlzeiten für uns zubereitet. Auch unsere Nachbarn und einige Freunde haben uns mit Leckereien und guter Musik versorgt. Fee kam für 10 Tage jeden Tag in unser Wochenbett zum Freundschaftsbesuch – das war eine intensive Zeit, die wir sehr genossen haben. Wir haben großes Glück und sind sehr dankbar, dass wir die ersten Wochen so unbeschwert und liebevoll verbringen konnten

Wir sind nun eine Familie, finden langsam wieder zu uns, aber im Grunde ist und bleibt alles ganz schön verrückt. Ein echtes Abenteuer! Ich bin sehr dankbar für die viele Unterstützung lieber Menschen. Ich bin auch froh, dass ich mutig genug war mich für eine Hausgeburt zu entscheiden. Edna ist in einem gemütlichen und sicheren Nest gelandet. Wir sind happy :)

Lea

Am Abend bevor ich die ersten Wehen spürte, haben wir unsere Tochter – noch wohlig und geschützt in meinem Bauch – aufgemuntert, sich auf den Weg zu machen. Ob sie uns gehört hat oder ob wir uns selbst durch unsere Worte Mut zugesprochen haben, das wissen wir nicht so genau. Auf jeden Fall haben unsere Hebammen Vanessa und Peter dazu beigetragen, das Bewusstsein für diesen Moment zu stärken – wir haben uns einfach bereit gefühlt.

Als Hebammenteam haben Vanessa und Peter sich bei den Vorsorgeterminen abgewechselt. Neben der standardmäßigen Untersuchung, waren vor allem die Gespräche zum Thema Geburt sehr hilfreich. Da es unser erstes Kind ist, hatten wir keine Ahnung, was uns erwarten würde. Das wussten wir dann bis zur Geburt immer noch nicht, aber durch die mentale Vorbereitung konnte ich mich viel mehr auf meine Intuition verlassen. Gemeinsam hatten wir auch eine ungefähre Vorstellung davon, wie mein Freund mich während der Geburt unterstützen könnte. Ich bin mir absolut sicher, dass diese Unterstützung im Vorfeld wesentlich zum unkomplizierten Verlauf der Geburt beigetragen hat. So stand einer selbstbestimmten Geburt nichts im Weg.

Nachdem ich am Vortag schon leichte, unregelmäßige Kontraktionen gespürt habe, begannen die Wehen an diesem Sonnabend schon am Morgen etwas stärker zu werden. Wir machten noch einen Spaziergang und nun musste ich während der „Wellen” schon stehen bleiben und bewusst atmen. Als wir wieder zuhause waren, kamen Wellen – bereits alle zehn Minuten. Gegen 14.30 Uhr rief ich Peter an, der an diesem Tag in der Rufbereitschaft war. Er fragte nach meinem Befinden und der Intensität der Wellen und wir stellten uns darauf ein, irgendwann am Abend noch ins Geburtshaus zu fahren. Im Vorfeld hatten wir auch ausführlich darüber gesprochen, wann die Fahrt zum Geburtshaus anstehen würde. Uns war klar, dass wir uns möglichst lange zu Hause beschäftigen würden.

Das taten wir auch: guckten Serien, hörten Musik und zwischendurch atmeten wir zusammen durch die Wellen. So langsam wurde ich unruhiger und wollte gerne ins Geburtshaus. Gegen 20 Uhr empfahl Peter mir nochmal in Ruhe zu duschen und zu prüfen, ob die Kontraktionen regelmäßig blieben. Die Dusche tat richtig gut und die Wellen wurden stärker. Ich musste mittönen. Mein Freund erinnerte mich nach der Welle immer daran, nochmal tief zum Kind zu atmen. Das half mir, um mich wieder zu sammeln. Gegen 22.30 Uhr war kein Halten mehr: ich wollte sofort ins Geburtshaus.

Da noch eine weitere Geburt im Geburtshaus Maja vor sich ging, die durch Peter begleitet wurde, musste uns zunächst eine andere Hebamme betreuen. Erfreulicherweise hatte Vanessa sich bereit erklärt, obwohl sie eigentlich frei hatte. Wir sind gleichzeitig im Geburtshaus angekommen und während das Zimmer hergerichtet wurde, stützte ich mich auf die Wickelauflage und atmete tief durch die Wellen. Bei der ersten Untersuchung des Muttermundes stellte sich heraus, dass dieser schon 9 Zentimeter geöffnet war. Wir hatten zuhause also schon eine Menge Wehenarbeit geschafft und ich freute mich sehr darüber. Instinktiv hatte ich gespürt, dass es nicht mehr lange dauern würde. Vanessa bat mich nochmal auf die Toilette zu gehen. Auf der Toilette sitzend veratmete ich einige Wellen bis ich dazu aufstand und mich dabei auf meinen Freund stützte, der vor mir kniete. Plötzlich platzte die Fruchtblase mit einem lauten Peng. Es dauerte einige Sekunden bis wir das begriffen. Der Druck im Becken nahm nun erheblich zu. Vanessa überprüfte nun häufiger die Herztöne. Da die Position im Stehen auf Dauer sehr anstrengend war, wechselte ich in den Vierfüßlerstand und legte dabei meine Arme um den Schoß meines Freundes. Vanessa drückte meine Füße gegen den Boden, damit ich besser loslassen konnte und ermunterte mich das Becken unten weit zu öffnen. Dann nahm Vanessa meine Hand und führte sie zu meiner Vagina. Mit den Fingern konnte ich den Kopf unseres Babys schon ertasten. Obwohl einige Dinge in meiner Erinnerung total verschwommen sind, erinnere ich mich an die Musik, die im Hintergrund lief. Mein Freund hatte meine Yogamusik aufgelegt. Für die letzten Wehen kam Peter nun als zweite Hebamme zur Geburt dazu. Es ging auf einmal alles so schnell – und schon war der Kopf da. Die nächste Wehe ließ etwas auf sich warten, aber dann kam um 1.05 Uhr auch der Körper unseres Kindes auf die Welt und sofort wurde unsere Kleine vor uns gelegt. Alle Anstrengung wich unmittelbar einer unbeschreiblichen Freude.

Wir hatten erstmal Zeit, uns aneinander zu kuscheln und dieses kleine Wunder zu bestaunen. Währenddessen wurde die Plazenta geboren. Bei der Versorgung der Geburtsverletzungen stellten Peter und Vanessa fest, dass ich doch etwas mehr gerissen war. Sie vermuteten einen Dammriss zweiten Grades, der allerdings etwas schwierig verortet war und rieten mir deshalb, für das Nähen der Verletzung ins Krankenhaus zu fahren. Ich vertraute beiden und nahm den Rat gerne an, auch wenn ich natürlich lieber von Vanessa oder Peter behandelt worden wäre. Die Verlegung ins Virchow Klinikum verlief entspannt etwa drei Stunden nach der Geburt, da die wunde nicht blutete. Unsere Tochter und Vanessa begleiteten mich im Krankenwagen ins Krankenhaus während mein Freund mit dem Taxi bereits auf dem Weg dorthin war. Es war sehr hilfreich, dass Vanessa uns begleitete und so die Ärztin genauestens informieren konnte. Glücklicherweise konnte ich mit einer lokalen Betäubung genäht werden und so stand unserer Heimkehr wenig später nichts im Wege.

Trotz der freundlichen Behandlung im Krankenhaus bin ich sehr froh, dass wir die Geburt im Geburtshaus erleben durften. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass ich am falschen Ort war. Ich habe auch nicht daran gezweifelt, dass ich die Geburt ohne Schmerzmittel nicht schaffen könnte. Durch die liebevolle und professionelle Begleitung von Vanessa und Peter vor und während der Geburt war ich in der Lage mich der Situation hinzugeben und mir selbst zu vertrauen. Das ist ein großes Geschenk, für das ich meinen Hebammen zutiefst dankbar bin – noch dankbarer sind wir allerdings dafür, dass wir eine gesunde Tochter in unserer kleinen Familie begrüßen dürfen.

 

 

 

 

 

 

 

Steffi

Es war ein Mittwoch im Juli, mitten in der Woche und mitten am Tag.

Mein Sohn steckt seinen Kopf zur Wohnzimmertür herein, verzieht ein bisschen das Gesicht und fragt: „Was ist das denn?“

„Das ist die Plazenta“, antwortet meine Hebamme. Willste mal gucken?“ „Neee“, sagt Janosch., und flitzt wieder raus. Wir lachen und freuen uns über das Leben. Über das Große – und über das Kleine. Meine kleinste Tochter Juno Marie ist noch keine Stunde alt.

24 Stunden vorher sitze ich mit meiner Hebamme und einer Hebammenschülerin in unserer Küche. „Naja, so, wie du wirkst, dauert das noch ein bisschen“, sagt er. Das denke ich auch. Ich bin ET + 4, aber so richtig fühle ich mich noch nicht nach Geburt. Wir verabreden uns für Übermorgen, zur Akupunktur. „Übermorgen ist doch gut“, denke ich. Machen wir doch Übermorgen Akupunktur und abends Geburt. Klingt doch nach einem Plan.

Aber Plan ohne Juno gemacht.

Schon nachts bekomme ich Wehen. Es ist mein drittes Kind, aber das erste Mal, dass ich mich so ganz von alleine einwehe. Bei Janosch hatte ich einen vorzeitigen Blasensprung und dann erst ewig gar keine Wehen. Meine mittlere Tochter Milu hat meine Hebamme bei ET + 14 mit Akupunktur rausgelockt. Ich hatte deswegen immer ein bisschen Sorge, dass ich die Wehen nicht so gut erkenne oder mit Vorwehen verwechsle, aber die Sorge war unbegründet. Jupp. Die kenne ich. Das sind echte Wehen. Kein Zweifel. Es ist ungefähr 4 Uhr morgens und ich wecke kurz meinen Freund: „Es geht los“, sage ich. „Ist doch schön!“, antwortet er. Dreht sich wieder um und schläft weiter. Na wunderbar …

Ich versuche auch nochmal zu schlafen, aber ich bin doch aufgeregt und stehe auf. Weiß aber auch nicht so richtig, wohin mit mir … Was mache ich denn jetzt noch? Oh, ich weiß was! Ich hole einen Stapel Pelzy, mach Arnikagel drauf, wickel alles in Frischhaltefolie ein und pack es ins Gefrierfach. So gut fürs Wochenbett!

Dann rufe ich mal meine Hebamme an und sage: Ich glaube, wir bekommen heute ein Baby“. Er bekommt am Telefon eine Wehe mit und sagt: „Ok., da haben wir aber noch ein bisschen Zeit. Halte mich mal auf dem Laufenden. Iss noch was und ruh dich aus!“

Essen. Gute Idee! Das mache ich. Und daaaaaan werden die Kids wach: „Mama, Mama, Mama! Ich habe Hunger und ich will kuscheln und Mamaaaa, guck mal!“. Puh, puh, puh … Wehen weg. Ich bin überfordert. Kleiner Breakdown. Ich schaff das nicht! Ich kann das nicht! Meine letzten Monate waren ganz schön schwer, nicht wegen der Schwangerschaft, sondern privat. Ich habe Angst, dass meine Kraft nicht reicht für eine Geburt. Und überhaupt, ich wollte das doch übermorgen machen! Übermorgen! Nicht jetzt!

Und Malerfolie! Fuck, wir haben noch gar keine Malerfolie für die Laken-Malerfolie-Laken-Präparation! Wie soll ich das denn alles machen, ohne Malerfolie???

Nach meinem kleinen Meltdown geht’s wieder besser. Natürlich schaffe ich das. Aber nicht so! Wenn das heute noch eine Geburt werden soll, dann brauche ich ein bisschen Ruhe. Und Malerfolie. Also, schöne Wochenbetteinkaufsliste schreiben, Kids und Papa rausschmeißen! Tür zu. Ruhe. Und jetzt?

Ich habe meine beiden Großen auch zu Hause, ich bin so gut wie nie alleine zu Hause. Schön! Die Wehen werden auch wieder kräftiger. Und jetzt? Ich nutze die Gunst der Stunde und … gucke die neueste Folge „Handmaid’s Tale“. Weiß aber jetzt schon, dass ich die nochmal werde gucken müssen. Mittlerweile muss ich alle fünf Minuten Pause machen, und kurz verwehen. Geht aber alles noch.

Nach der Folge habe ich mich schon ganz gut eingeweht, aber ich bin ein bisschen irritiert: Ich merke die Wehen diesmal sehr stark im Rücken! Das kenne ich von den anderen Geburten nicht so. Egal, erstmal weiter machen.

Dann rufe ich doch meine Hebamme an. Ich will jetzt doch langsam, dass er mal guckt. Geht das voran? Sind die Wehen produktiv? Geht’s der Kleinen gut? „Alles klar“, halbe Stunde bin ich da!“, sagt er. Und kommt dann auch.

Super Erstbefund! Muttermund ist schon gut geöffnet. Die Kleine liegt mit dem Rücken an meinem Rücken, das ist nicht ganz optimal, aber bekommen wir hin. Deswegen, ab in den Vierfüßler, Po schön nach oben und kreisen! Wow! What a relieve! Das tut richtig gut und nimmt den Druck vom Rücken. Ein Glück.

Ich hatte mich diesmal nicht so sehr auf die Geburt vorbereitet, ich hatte vor den ersten Geburten viel gemacht und wusste jetzt nicht mehr so richtig, was ich eigentlich noch machen soll. Aber ich habe viele spirituelle Videos geguckt, Eckhart Tolle, Wayne Dyer, Oprah. Und das hilft mir jetzt. „Die Wehe kommt, die Wehe geht. Der Schmerz kommt, der Schmerz geht. Aber ich bin nicht der Schmerz“! Das wird mein Mantra und das hilft so sehr!

Die Wehenpausen sind wie Urlaub, so ruhig ohne meine zwei Rabauken. Meine Hebamme ist da, aber sagt nur etwas, wenn ich was sage. So gut!

Irgendwann kommt die Malerfoliencrew dann zurück. „Na, sind wir schon zu fünft?“, fragt mein Partner, als er reinkommt. Noch nicht ganz. Meine Kids versuchen nochmal, mich anzusprechen, aber dafür habe ich jetzt wirklich keinen Kopf mehr. Später, ihr Süßen, später wieder! Das sage ich ihnen auch. Und sie verstehen das. Ich habe sie gut vorbereitet auf die Geburt, sie wissen Bescheid. Später erzählt mein Partner, dass sie sich ihr „Fisch-und-Schokolade-Buch“ geschnappt und regelmäßig geguckt haben, wie weit die Geburt ist und was als nächstes kommt. Ich bekomme nur mit, dass sie immer mal wieder rein und raus flitzen. Janosch war wohl mit dabei, als das Köpfchen schon geboren war. Ich bekomme das alles nicht mit, bin viel zu vertieft in meine Geburtsarbeit.

Zwischendurch muss ich mal auf’s Klo. „Ich muss auf’s Klo“, sage ich, „aber ich will gar nicht raus aus meinem Vierfüßler.“ Alle lachen, aber ich meine das voll ernst! „Mach doch 2,3 Wehen auf dem Klo“, sagt meine Hebamme, „ist ja auch eine ganz gute Position!“ Aber nee, nee! Kann er ja selber eine auf dem Klo veratmen, wenn er will. Ich ganz sicher nicht! Ich will zurück in meinen Vierfüßler!

Das mache ich dann auch. Die Wehe kommt, die Wehe geht. Der Schmerz kommt, der Schmerz geht. Aber ich bin nicht der Schmerz! Funktioniert solange gut, bis ich dann doch langsam keine Lust mehr habe. Langsam reichts! Ich will nicht mehr! Echt nicht. Ich könnte irgendwie auch schon mitschieben … Das sage ich dann auch. „Na, mach“, sagt meine Hebamme. Mittlerweile ist auch die zweite Hebamme da und auch die Hebammenschülerin. Full House. Aber o.k. für mich. Er hat mich vorher natürlich gefragt, ob das o.k. ist für mich. Ist o.k. für mich.

Mit den Presswehen stehe ich ja persönlich ein bisschen auf Kriegsfuß. Ich mag die nicht. Ich finde, es fühlt sich an, als müsste man eine Kokosnuss kacken. Dieser Druck! Dieser krasse Druck! Aber diesmal gelingt mir etwas: „Loslassen!“ „Mach auf, lass los!“, sagt meine innere Stimme und siehe da, es ist immer noch nicht mein favorite thing in the world, echt nicht, aber es ist o.k..

Und dann kommt das Wunder. Der Kopf ist geboren. Das Köpfchen ist geboren! Ich heule da schon fast (und jetzt auch wieder)! Hallo, meine Kleine! Da bist du ja! Hallo! Ich streichel das Köpfchen und bin jetzt schon glücklich. „Eine noch“, sage ich. „Eine noch!“, sagt die Hebamme. Und da kommt sie, die eine, letzte Wehe und mit ihr meine wunderbare, tolle, großartige Tochter. Da bist du, mein Kind! Mein Wunder. Mein Geschenk des Himmels.

Es war ein Mittwoch. Ein Mittwoch im Juli. Ich nenne dich trotzdem Juno. Meine kleine Juno Marie. Danke, dass du da bist. Danke, dass du bei uns bist!

Danke, dass du unser Leben jeden Tag ein bisschen heller machst. Ich liebe dich. So sehr.

Jule

Von Anfang an erschien es mir nur logisch, für die Geburt meines ersten Kindes in ein Geburtshaus zu gehen. Erstens war ich selbst vorher noch nie im Krankenhaus und zweitens finde ich es richtig und schön, dass Vor-/Nachsorge und Geburt von ein und derselben Person begleitet werden können.

Mein Sohn den errechneten Geburtstermin bereits um 11 Tage überschritten. Bei einer geplanten Krankenhausgeburt hätte ich diese Freiheit wahrscheinlich nicht bekommen. Am nächsten Tag wollten wir unter Anleitung den Wehen etwas auf die Sprünge helfen, aber in derselben Nacht kamen sie dann doch von allein. Unsere Hebamme riet mir, die Wehen solang wie möglich zu Hause, in vertrauter Umgebung zu veratmen. Viele Stunden später, am nächsten Nachmittag, schien mir das nicht mehr möglich und im Geburtshaus wurden wir auch schon erwartet. Die Stunden dort waren für mich sehr intensiv, Gesche stand mir, mit einem tollen Gespür für Distanz und Nähe in den richtigen Momenten bei. Mein Partner ließ sich die Hand von mir zerquetschen, ich habe mich gut aufgehoben und willkommen gefühlt. Auch hatte ich genug Raum zum Atmen und Ausprobieren. Trotzdem wollte es nicht so recht vorangehen. Der Muttermund öffnete sich nur schleichend, das Kind rutschte nicht genug ins Becken, die Fruchtblase sollte wegen einer Strepptokokken-Infektion möglichst nicht geöffnet werden und ich wurde immer erschöpfter. Nach 6 Stunden Arbeit im Geburtshaus wurde klar, dass ich um eine Verlegung ins Krankenhaus nicht herum kommen würde. Traurigkeit, Ohnmacht, Frustrations und der Verlust meiner Motivation machten sich breit. Aber ich berief mich auf mein Vertrauen in unsere Hebamme und tatsächlich: einmal im Kreißsaal aufgenommen und mit PDA und Wehentropf gefühlt an tausend Schläuchen hängend, wurde mir klar, dass Gesche die absolut richtige Entscheidung für uns getroffen hat. Dass ich es ohne Medikamente nicht geschafft hätte. Nach 6 weiteren Stunden ist unser Sohn zur Welt gekommen mit Hilfe einer tollen kompetenten, fürsorglichen Hebamme.

Im Nachhinein freue ich mich darüber, dass ich beides, Geburts- und Krankenhaus ohne Not kennenlernen konnte und dass ich mich auf die Expertise der Hebamme verlassen habe und Hilfe zum rechten Zeitpunkt in der Nähe war.

Holle

Wir haben unsere süße Tochter im Geburtshaus Maja zur Welt gebracht. Wenn ich an die Geburt denke, bin ich vor allem stolz und sehr dankbar. Dankbar, dass wir uns für diesen Geburtsort entschieden haben. Dankbar für die wunderbare Betreuung durch unsere Hebamme Gesche vor, während und nach der Geburt sowie für die liebevolle Vertretung durch Vanessa und die kraftvolle Unterstützung während der Geburt durch die Zweithebamme Sandra. Stolz bin ich, weil die Geburt sehr lang und anstrengend war und wir alle – Mama, Papa, Baby und Hebamme – bis zum Ende durchgehalten haben und wir eine natürliche Geburt erleben durften, die mir für immer in Erinnerung bleiben wird. Und das trotz der Grenzerfahrung und des Kraftaktes sehr positiv.

Wir waren am Sonntag Nacht das erste Mal im Geburtshaus. Ich hatte schon den ganzen Tag Wehen, die noch gut wegzuatmen aber dennoch deutlich spürbar waren. Im Geburtshaus angekommen war der Muttermund erst bei 1,5 cm – ich war noch in der Latenzphase. Wir durften erstmal Ankommen, um zu sehen ob die Wehen dann stärker werden. Das ist aber nicht passiert und so sind wir nach 2-3h wieder nach Hause um zu versuchen noch etwas zu schlafen.

Um 4 Uhr morgens wurden die Wehen dann deutlich intensiver und der Abstand mit 4 Minuten kürzer, sodass wir um 5:30 Uhr wieder im Geburtshaus waren. Wir hatten also alle eine kurze Nacht hinter und einen langen Tag vor uns. Vor Ort angekommen hatten wir viel Raum auf unser Gefühl zu hören und zu machen was uns gut tat. Ich war mehrmals in der Badewanne, auf dem Gymnastik-Ball, in diversen Positionen im und ums Bett herum und habe mich so von Wehe zu Wehe gearbeitet. Unsere Hebamme Gesche war mit vollem Einsatz, voller Geduld und positiver Energie von Anfang bis Ende immer für uns da. Sie hat uns aber auch den nötigen Raum und Ruhe für uns gegeben. Das empfand ich als sehr angenehm. Ich habe mich nicht allein gelassen gefühlt und dennoch konnte ich selbst spüren was mir gut tut. Mir persönlich hat Tönen bei der Wehenarbeit gut geholfen und auch dabei habe ich, als es intensiver wurde, Unterstützung durch Gesche und meinem Mann bekommen. Sie haben mit mir getönt und mir dadurch durch einige sehr intensive Wehen geholfen.

Es war dann bereits gegen Mittag und meine Fruchtblase wollte partout nicht platzen, wodurch die Geburt nur langsam voran ging. Gesche hatte viele Ideen und Geduld um sie natürlich zum Platzen zu bringen. Aufgrund meines großen Fruchtwasser-Pools wollte das jedoch nicht passieren. Dadurch wurden die Wehen aber auch nicht intensiver für die letzten cm Muttermundöffnung, die mir noch bevor standen und meine Kraftreserven wurden immer kleiner. Daher haben wir uns irgendwann gemeinsam dazu entschieden die Blase künstlich zu eröffnen. Die Entscheidung war für uns richtig, denn danach ging es weiter voran.

Als der Muttermund kurz vor der vollen Öffnung war, hatte sich unsere Tochter noch nicht entschieden in welcher Position sie zur Welt kommen möchte. Sie war dabei sich als Sternengucker zu positionieren. Das hätte die Austreibungsphase um einiges schwieriger gemacht und es stand im Raum, ob wir dann in die Klinik müssen. Aber auch hier hat sich Gesches Erfahrung bezahlt gemacht und sie hatte viele Ideen, wie wir die Kleine noch dazu bewegen können sich zu drehen. Durch verschiedene Positionen, Geduld und Raum für meine Intuition haben wir es dann gemeinsam geschafft – unsere Tochter hat sich gedreht! Wir waren alle heilfroh, denn ich wollte auf keinen Fall nochmal in die Klinik wechseln nach vielen Stunden Arbeit. Vielleicht hat auch dieser unbedingte Wille, unser Baby im Geburtshaus zur Welt zu bringen, dazu beigetragen, dass sie sich nochmal in die bessere Position bewegt hat. Nun konnten auch die Presswehen kommen und das Ziel war nah.

Die Presswehen dauerten dann nochmal 2,5 h. Auch hier hatte ich viel Platz und Raum zu schauen, welche Positionen mir gut tun und habe auch Anregungen bekommen, was ich probieren könnte. Eine sehr schöne Idee fand ich, dass mir ein Spiegel hingestellt wurde. So konnte ich direkt sehen, wie sich das kleine Köpfchen cm um cm hinaus bewegt hat und ich wusste, dass das Pressen etwas bewirkt. Was für ein unglaubliches Erlebnis! Ich kann mich noch genau erinnern, wie die ersten Haare ihrer Haarpracht zum Vorschein kamen. Durch den Spiegel habe ich nun einen richtigen Film von der Geburt unserer Tochter im Kopf – eine tolle Erinnerung! Auch hat mir Gesche während der Presswehen sehr geholfen, indem sie mir durch leichten Druck gezeigt hat in welche Richtung ich pressen muss. Das war sehr sehr hilfreich. Außerdem hatten Gesche und Sandra – die Zweithebamme, die am Ende dazu kam – viele motivierende Worte parat, die mir sehr durch die letzten Stunden der Geburt geholfen haben.

Die Herztöne unserer Tochter wurden regelmäßig kontrolliert und waren stets super. So mussten wir uns nie Sorgen um ihre Gesundheit machen und konnten meinem Körper die nötige Zeit für die Dehnung während der Presswehen geben. Ein Dammriss blieb mir zum Glück erspart.

Meine endgültige Geburtsposition war auf dem Bett, angelehnt an meinen Mann, den Spiegel vor uns. So konnten wir beide die Geburt unserer Tochter sehen und werden diese Bilder wohl niemals vergessen.

Am Ende durften wir unsere gesunde Tochter in den Armen halten und waren einfach nur unendlich dankbar und glücklich! Seit dem Eintreffen am Morgen im Geburtshaus waren ca. 13 Stunden vergangen.

Ich bin mir sicher, dass die Geburt an einem anderen Ort ganz anders abgelaufen wäre. Im Geburtshaus Maja haben wir viel Unterstützung, Raum und Zeit bekommen um unsere Tochter natürlich zur Welt zu bringen. Wir würden uns jederzeit wieder so entscheiden und sind dem Team des Geburtshauses sehr sehr dankbar.

J.

Ich war Erstgebärende im Geburtshaus. Alles neu und unbekannt. Drei Dinge, die mich sehr geprägt haben im Geburtshaus: Die Zeit für deine Bedürfnisse, die Ruhe zum „Runterkommen“ und die Gelassenheit, dass Alles gut werden wird. Eine tolle Arbeit der Hebammen, die mich stetig aufgeklärt und neue Dinge gezeigt haben sowie immer für ein offenes Gespräch bereit waren. Danke. Eine wunderbare Erfahrung das eigenes Kind an diesem Ort zur Welt zu bringen.

Rahel

Liebe Freunde der Umstandshosen, Ihr bekommt ein Baby? Das ist der Knüller schlechthin! HippHippHurra, Hände hoch und „hier“ schreien, wenn Ihr die nächste Hebamme aus einem Geburtshaus erwischen könnt: denn ein Platz dort ist der Jackpot für Euch und Euer Apfelkernchen. Ihr seid noch unsicher? „Ahhh, Geburtshaus, ich weiss ja nicht, mhhh, neeeee vielleicht ist mir das sterile Krankenhaus mit dem beruhigenden Geräte-Piepsen doch lieber, könnte ja doch was schiefgehen und so…“ Versteh ich! Ich wusste – bevor mein Neffe geboren wurde – noch nicht einmal, dass es Geburtshäuser überhaupt gibt (was eine Schande ist, da es nur widerspiegelt, dass über dieses Thema viel zu wenig Wind gemacht wird, der allerdings dringend berechtigt wäre. Also jetzt eine kleine Böe von meiner Seite).

Wenn Ihr also keine Idee davon habt, was ein Geburtshaus überhaupt ist, dann: GEHT BITTE HIN! Guckt es Euch an, lasst Euch alles zeigen und erklären und danach seid Ihr entweder komplett überzeugt oder Ihr seid einfach nur um eine Erfahrung reicher und fühlt Euch vielleicht mit dem Entschluss im Krankenhaus, im Taxi oder im Wald zu gebären wohler. Alles völlig OK, solange Ihr Euch damit gut fühlt. Wenn Ihr aber beim ersten Besuch im Geburtshaus die gleiche Wärme erfahrt, wie ich sie erfahren durfte, dann werdet Ihr sofort wissen: Wie schön, mein Kind wird statt in einem grell erleuchteten, im schlimmsten Fall überfüllten, lauten und hektischen Kreisssaal in diesem ruhigen, warmen, wohligen Raum mit Kerzenschein und Musik (falls gewünscht) bei uns ankommen. Dann wird es bei uns sein, auf uns liegen, wir werden alle Zeit der Welt haben um zu verstehen, was da gerade passiert ist. Und die ganze Zeit wird meine Hebamme, die mich schon im Vorfeld über die Schwangerschaft hinweg wundervoll betreut und mir alles, was ich wissen wollte, geduldig erklärt hat (auch viermal hintereinander, wenn die Schwangerschaftsdemenz wieder ihr Unwesen treiben sollte) und immer für mich da war, nicht von meiner Seite weichen bis alles gemeinsam überstanden sein wird. Es sei denn sie muss mal aufs Klo. Aber dann gibt es immer noch eine zweite bezaubernde Hebamme, die herbei eilt um Eure Hand zu halten, den Steiß zu massieren, oder die Stirn zu kühlen. Wenn man ganz großes Glück hat, wird man sogar im Vorfeld gefragt, ob Hebammenschülerinnen bei der Entbindung dabei sein dürfen. Dann unbedingt wieder „hier“ schreien, weil es ganz herrlich ist, wenn man von so lieben Menschen unterstützt wird, die nur darauf bedacht sind, dass es Mutter und Kind unter der Geburt gut geht, und das auf so dezente und zurückhaltende Weise. Hebammen sind ganz besondere Menschen. Es ist enorm wichtig, dass die Beziehung zwischen Euch und Eurer Hebamme stimmt. Deshalb nehmt Ihr während der Schwangerschaft einige Vorsorgetermine zum gegenseitigen Kennenlernen wahr und Ihr habt die Möglichkeit, für den Fall, dass es nicht so gut passt, eine andere Hebamme kennenzulernen.

Alles ist toll im Geburtshaus. Die Menschen sind fantastisch, sowohl fachlich als auch menschlich. Die Räume sind toll, die Betten sind toll, die Wannen sind toll. Die ganze Atmosphäre ist einfach super. Ich habe meine beiden Kinder in Geburtshäusern (aufgrund unseres Umzugs in zwei verschiedenen) zur Welt gebracht und würde es jeder Mama ans Herz legen, dem Geburtshaus eine Chance zu geben. Seht es Euch an, lernt die Hebammen und die Räumlichkeiten kennen und dann entscheidet nach Eurem Bauchgefühl. Ihr müsst euch wohl fühlen mit der Entscheidung!

Und bitte bitte lasst Euch nicht von eurem Umfeld verunsichern. Leider ist es so, dass die wenigsten Menschen wirklich wissen, was ein Geburtshaus ist und wie hoch die Auflagen sind, um dort überhaupt gebären zu dürfen. Deshalb stößt man unnötigerweise sehr oft auf alarmierende, verunsichernde und häufig auch sehr blöde Kommentare, wenn man von seinem Geburtshaus-Vorhaben erzählt. Lasst Euch das nicht verderben. Ihr werdet Eure Geburt als etwas rundum Wunderbares erfahren.

Ich bin weder esoterisch, spirituell, öko oder Globuli-fanatisch (obwohl öko vielleicht schon ein bisschen, so möchtegern Bio-Produkte-kaufen-öko), aber ich kam mir vor wie auf Wolken. Die Mädels da haben echt was drauf und die Aufmerksamkeit und Hilfe, die sie euch geben werden während der Vor-, Nachsorge und der Geburt ist mit Geld nicht zu bezahlen. Und das aller aller Schönste: nach der Geburt schnappt Ihr Euch Euer kleines Bündel und stapft auf wackeligen Beinen, stolz wie Bolle nach Hause ins Wochenbett. Eure Hebamme kommt jeden Tag vorbei und überprüft ob es Euch und dem Baby gut geht und es wird die schönste Zeit Eures Lebens. Und das sage ich voller Überzeugung, obwohl ich nach meiner ersten Geburt drei Brustentzündungen und erhebliche Stillprobleme hatte. Mit der Hilfe, Unterstützung und dem Fachwissen meiner Hebammen habe ich gelernt mit jeder Schwierigkeit umzugehen und nicht gleich aufzugeben.

Ein Hoch auf alle Hebammen und Geburtshäuser! Speziell vielen Dank Sabine und Sandra, für Eure unendliche Geduld mit mir und das Gefühl an einem Ort zu sein, der fast noch schöner ist als zu Hause.

Luzie

Als es um die Wahl des Geburtsortes für unser erstes Kind ging, hatten mein Freund und ich schnell das Gefühl, dass ein Geburtshaus gut zu uns und unseren Bedürfnissen passen würde. Aufgrund der Größe, der warmen Einrichtung, der familiären Atmosphäre und den herzlichen Mitarbeiter*innen hat uns das Geburtshaus Maja von Beginn an sehr gut gefallen. Unsere Hebamme betreute uns schon während der Schwangerschaft und so hatten wir Zeit uns gegenseitig kennenzulernen. Mir tat es gut, dass wir uns immer im Geburtshaus trafen und mir so die Umgebung schon vertraut wurde. Die Betreuung bestärkte mich immer in dem Gefühl, dass es ein ganz natürlicher Weg ist einen kleinen Menschen zur Welt zu bringen. Auch hatte ich dadurch großes Vertrauen in mich selbst, was für mich vor und während der Geburt sehr wertvoll war. Als es dann soweit war, fuhren wir nachts mit einem sicheren Gefühl ins Geburtshaus und am nächsten Vormittag mit unserem kleinen Sohn in den Armen wieder nach Hause.

Steffi