Stolz und sehr dankbar

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Wir haben unsere süße Tochter im Geburtshaus Maja zur Welt gebracht. Wenn ich an die Geburt denke, bin ich vor allem stolz und sehr dankbar. Dankbar, dass wir uns für diesen Geburtsort entschieden haben. Dankbar für die wunderbare Betreuung durch unsere Hebamme Gesche vor, während und nach der Geburt sowie für die liebevolle Vertretung durch Vanessa und die kraftvolle Unterstützung während der Geburt durch die Zweithebamme Sandra. Stolz bin ich, weil die Geburt sehr lang und anstrengend war und wir alle – Mama, Papa, Baby und Hebamme – bis zum Ende durchgehalten haben und wir eine natürliche Geburt erleben durften, die mir für immer in Erinnerung bleiben wird. Und das trotz der Grenzerfahrung und des Kraftaktes sehr positiv.

Wir waren am Sonntag Nacht das erste Mal im Geburtshaus. Ich hatte schon den ganzen Tag Wehen, die noch gut wegzuatmen aber dennoch deutlich spürbar waren. Im Geburtshaus angekommen war der Muttermund erst bei 1,5 cm – ich war noch in der Latenzphase. Wir durften erstmal Ankommen, um zu sehen ob die Wehen dann stärker werden. Das ist aber nicht passiert und so sind wir nach 2-3h wieder nach Hause um zu versuchen noch etwas zu schlafen.

Um 4 Uhr morgens wurden die Wehen dann deutlich intensiver und der Abstand mit 4 Minuten kürzer, sodass wir um 5:30 Uhr wieder im Geburtshaus waren. Wir hatten also alle eine kurze Nacht hinter und einen langen Tag vor uns. Vor Ort angekommen hatten wir viel Raum auf unser Gefühl zu hören und zu machen was uns gut tat. Ich war mehrmals in der Badewanne, auf dem Gymnastik-Ball, in diversen Positionen im und ums Bett herum und habe mich so von Wehe zu Wehe gearbeitet. Unsere Hebamme Gesche war mit vollem Einsatz, voller Geduld und positiver Energie von Anfang bis Ende immer für uns da. Sie hat uns aber auch den nötigen Raum und Ruhe für uns gegeben. Das empfand ich als sehr angenehm. Ich habe mich nicht allein gelassen gefühlt und dennoch konnte ich selbst spüren was mir gut tut. Mir persönlich hat Tönen bei der Wehenarbeit gut geholfen und auch dabei habe ich, als es intensiver wurde, Unterstützung durch Gesche und meinem Mann bekommen. Sie haben mit mir getönt und mir dadurch durch einige sehr intensive Wehen geholfen.

Es war dann bereits gegen Mittag und meine Fruchtblase wollte partout nicht platzen, wodurch die Geburt nur langsam voran ging. Gesche hatte viele Ideen und Geduld um sie natürlich zum Platzen zu bringen. Aufgrund meines großen Fruchtwasser-Pools wollte das jedoch nicht passieren. Dadurch wurden die Wehen aber auch nicht intensiver für die letzten cm Muttermundöffnung, die mir noch bevor standen und meine Kraftreserven wurden immer kleiner. Daher haben wir uns irgendwann gemeinsam dazu entschieden die Blase künstlich zu eröffnen. Die Entscheidung war für uns richtig, denn danach ging es weiter voran.

Als der Muttermund kurz vor der vollen Öffnung war, hatte sich unsere Tochter noch nicht entschieden in welcher Position sie zur Welt kommen möchte. Sie war dabei sich als Sternengucker zu positionieren. Das hätte die Austreibungsphase um einiges schwieriger gemacht und es stand im Raum, ob wir dann in die Klinik müssen. Aber auch hier hat sich Gesches Erfahrung bezahlt gemacht und sie hatte viele Ideen, wie wir die Kleine noch dazu bewegen können sich zu drehen. Durch verschiedene Positionen, Geduld und Raum für meine Intuition haben wir es dann gemeinsam geschafft – unsere Tochter hat sich gedreht! Wir waren alle heilfroh, denn ich wollte auf keinen Fall nochmal in die Klinik wechseln nach vielen Stunden Arbeit. Vielleicht hat auch dieser unbedingte Wille, unser Baby im Geburtshaus zur Welt zu bringen, dazu beigetragen, dass sie sich nochmal in die bessere Position bewegt hat. Nun konnten auch die Presswehen kommen und das Ziel war nah.

Die Presswehen dauerten dann nochmal 2,5 h. Auch hier hatte ich viel Platz und Raum zu schauen, welche Positionen mir gut tun und habe auch Anregungen bekommen, was ich probieren könnte. Eine sehr schöne Idee fand ich, dass mir ein Spiegel hingestellt wurde. So konnte ich direkt sehen, wie sich das kleine Köpfchen cm um cm hinaus bewegt hat und ich wusste, dass das Pressen etwas bewirkt. Was für ein unglaubliches Erlebnis! Ich kann mich noch genau erinnern, wie die ersten Haare ihrer Haarpracht zum Vorschein kamen. Durch den Spiegel habe ich nun einen richtigen Film von der Geburt unserer Tochter im Kopf – eine tolle Erinnerung! Auch hat mir Gesche während der Presswehen sehr geholfen, indem sie mir durch leichten Druck gezeigt hat in welche Richtung ich pressen muss. Das war sehr sehr hilfreich. Außerdem hatten Gesche und Sandra – die Zweithebamme, die am Ende dazu kam – viele motivierende Worte parat, die mir sehr durch die letzten Stunden der Geburt geholfen haben.

Die Herztöne unserer Tochter wurden regelmäßig kontrolliert und waren stets super. So mussten wir uns nie Sorgen um ihre Gesundheit machen und konnten meinem Körper die nötige Zeit für die Dehnung während der Presswehen geben. Ein Dammriss blieb mir zum Glück erspart.

Meine endgültige Geburtsposition war auf dem Bett, angelehnt an meinen Mann, den Spiegel vor uns. So konnten wir beide die Geburt unserer Tochter sehen und werden diese Bilder wohl niemals vergessen.

Am Ende durften wir unsere gesunde Tochter in den Armen halten und waren einfach nur unendlich dankbar und glücklich! Seit dem Eintreffen am Morgen im Geburtshaus waren ca. 13 Stunden vergangen.

Ich bin mir sicher, dass die Geburt an einem anderen Ort ganz anders abgelaufen wäre. Im Geburtshaus Maja haben wir viel Unterstützung, Raum und Zeit bekommen um unsere Tochter natürlich zur Welt zu bringen. Wir würden uns jederzeit wieder so entscheiden und sind dem Team des Geburtshauses sehr sehr dankbar.

J.